Unwetterschäden – Welche Versicherung springt ein?

Herbststurm-Unwetterschaeden-Hamburg-Reich-Immobilien

Herbststurm & Hagelschauer: Kommt Ihre Versicherung auf?

Mit dem Herbst beginnt die Unwettersaison. Immobilienbesitzer sollten spätestens jetzt ihre Versicherungen prüfen und den Schutz bei Bedarf erweitern. Außerdem ist es ratsam, typische Schwachstellen am Gebäude intakt zu halten, um Unwetterschäden zu vermeiden. Gut vorbereitet und versichert kann die kühle Jahreszeit dann beginnen.

Für Versicherungen sind Herbst und Winter teure Jahreszeiten. Die Kosten für Unwetterschäden sind enorm – im Jahr 2018 lagen sie in ganz Deutschland bei rund 2,6 Milliarden Euro. Vor allem Stürme, Hagelschauer und Starkregen sind für Schäden an Immobilien verantwortlich. Besonders oft werden Dächer abgedeckt, Bäume umgeknickt, Keller überschwemmt und Fensterscheiben zerbrochen.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt an, dass die meisten Wohnimmobilien gut gegen Sturm und Hagel abgesichert sind. Allerdings ergänzt der GDV in einem Pressetext: „Es fehlt rund zehn Millionen Hausbesitzern der Schutz gegen Elementarrisiken wie Starkregen und Hochwasser.“ Es lohnt sich daher, den Versicherungsschutz zu überprüfeninsbesondere dann, wenn es sich um ältere Verträge handelt.

Welche Unwetterschäden sind versichert – welche nicht?

Jeder Immobilienbesitzer ist verpflichtet, eine Wohngebäudeversicherung abzuschließen. Diese Versicherungen decken schon einen großen Teil der möglichen Unwetterschäden ab. So sind Schäden am Gebäude durch Sturm, Hagel und Blitzschlag abgesichert.

Ausgeschlossen hingegen sind in der Wohngebäudeversicherung – und auch in der Hausratversicherung – Unwetterschäden, die durch Hochwasser oder Starkregen verursacht werden. Doch Wasser, das bei einer Überschwemmung durch den Keller oder bei Regen durch ein abgedecktes Dach ins Haus eindringt, kann umfangreiche Schäden verursachen. Teilweise muss das gesamte Inventar entsorgt und die Räume lange getrocknet werden. Im Extremfall kann ein teilweiser oder ganzer Abriss die Folge sein.

Welche Versicherung bei Starkregen und Hochwasser?

Wer seine Immobilie zusätzlich gegen eindringendes Wasser durch Starkregen und Hochwasser versichern möchte, muss eine Elementarschadenversicherung abschließen. Diese kann man meistens als Ergänzung zur bestehenden Wohngebäudeversicherung erhalten. Zu den Elementarrisiken gehören übrigens auch Schäden durch Schnee, Erdbeben und Erdrutsche.

Der Grund, warum die Elementarversicherung unter Immobilienbesitzern nicht so verbreitet ist: Diese Versicherung kann ganz schön teuer werden, denn der Versicherer prüft das Gefährdungsrisiko der Immobilie. Wer beispielsweise in einem Gebiet wohnt, das im Schnitt einmal in zehn Jahren von Hochwasser betroffen ist, wird in der Regel von einer Elementarversicherung sogar ganz ausgeschlossen.

Ab wann gelten Unwetterschäden als Sturmschäden?

Entsteht an der eigenen Immobilie ein Schaden durch Sturm, muss das noch lange kein versicherter Sturmschaden sein. Entscheidend ist die Windstärke des Sturms. Ab Windstärke 8 regulieren die Versicherungen die dadurch entstandenen Schäden am Haus. Immobilienbesitzer müssen die Windstärke aber nicht selbst nachweisen. Die Versicherungen beziehen sich dabei auf Informationen des Deutschen Wetterdienstes und orientieren sich auch an den Schäden der Nachbargebäude.

So unterscheiden sich die Windstärken von Stürmen:

Windstärke und Bezeichnung Windgeschwindigkeit Auswirkungen
8 – Stürmischer Wind 62–74 km/h ·      Bewegung in großen Bäumen

·      Zweige brechen ab

9 – Sturm 75–88 km/h ·      Äste brechen ab

·      Abdeckungen werden angehoben

·      Gartenmöbel werden umgeworfen

10 – Schwerer Sturm 89–102 km/h ·      Einzelne Bäume knicken um

·      Größere Schäden an Häusern

11 – Orkanartiger Sturm 103–117 km/h ·      Bäume knicken großflächig um

·      Dächer werden abgedeckt

·      Autos geraten aus der Spur

·      Gehen ist nicht mehr möglich

12 – Orkan Ab 118 km/h ·      Schwerste Verwüstungen in Wäldern und an Häusern

Wie Sie Unwetterschäden am Haus vorbeugen können:

  • Regelmäßig die Bäume auf dem Grundstück von einem Baumpfleger beurteilen lassen. Zu alte oder kranke Bäume sollten zur Sicherheit gefällt werden.
  • Vor dem Herbst Dachrinnen und Fallrohre überprüfen und bei Bedarf reinigen, damit Regen immer gut abfließen kann.
  • Auch die Rückstauklappe und der Abfluss am Kellereingang sollten mindestens einmal im Jahr überprüft werden.
  • Bei einer akuten Sturmwarnung alle losen Gegenstände auf dem Grundstück wegräumen oder befestigen – etwa Stühle, Tische, Sonnenschirme und Mülltonnen.
  • Ebenfalls bei drohendem Sturm und Starkregen alle Fenster und Türen schließen, auch unter dem Dach und im Keller. Rollläden nicht auf halber Höhe stehen lassen.

Das sollten Sie tun, wenn es zu Unwetterschäden kommt:

  1. Dokumentieren Sie den Schaden umfangreich durch Fotos oder Videos, markieren Sie bei Hochwasser den Wasserstand.
  2. Informieren Sie sofort Ihre Versicherung und beseitigen Sie Schäden nur nach Rücksprache.
  3. Bemühen Sie sich um Schadensbegrenzung, etwa indem Sie teure Gegenstände retten.
  4. Erstellen Sie eine Liste der Gegenstände, die beschädigt oder zerstört wurden.

Compare listings

Vergleichen