Wie schafft man Platz fürs Arbeitszimmer?
Das Homeoffice oder Arbeitszimmer wird auch nach Corona für die meisten Angestellten und Selbstständigen fester Bestandteil des Arbeitsalltags bleiben. Viele Immobilienbesitzer suchen daher nach Möglichkeiten, bereits bestehenden Wohnraum in ein Arbeitszimmer zu verwandeln, durch Ausbau neue Räume zu schaffen oder sogar in eine größere Immobilie zu wechseln.
Welche Wohnräume eignen sich fürs Homeoffice?
Wer sich eine Wohnung oder ein Haus kauft, plant nur selten ein Zimmer als stille Reserve ein. In der Regel sind alle Räume fest zugewiesen – sei es als Schlafzimmer, Kinderzimmer oder Gästezimmer. Wer also regelmäßig einen Teil seiner Arbeitszeit im Homeoffice verbringen will, der muss sich in seiner Immobilie gut umschauen: In welchem der bestehenden Räume lässt sich ein Arbeitszimmer einrichten? Schafft ein Ausbau unter dem Dach oder im Keller einen zusätzlichen Wohnraum? Oder hilft nur der Umzug in ein größeres Haus oder eine größere Wohnung?
Platz fürs Arbeitszimmer unter dem Dach
Das Dachgeschoss ist in vielen Immobilien eine stille Reserve, die oft nur als Lagerraum genutzt wird. Gleichzeitig sind die Dächer zahlreicher Bestandsimmobilien noch nicht energetisch saniert. Wer sein Dachgeschoss also ausbaut, kann dadurch mindestens ein Arbeitszimmer schaffen und gleichzeitig die Energiebilanz seiner Immobilie verbessern. Das unterstützt auch die KfW unter bestimmten Bedingungen mit dem Förderkredit Energieeffizient Sanieren.
Für ein Arbeitszimmer unter dem Dach spricht, dass dieses Geschoss gut vor den Geräuschen der unteren Etagen abgeschirmt ist – seien es spielende Kinder oder laufende Geräte. Gleichzeitig stört man selbst niemanden durch Telefongespräche oder Videokonferenzen. Auch die Lichtverhältnisse im Dachgeschoss können sehr gut sein, wenn große Dachfenster oder Tageslichtspots verbaut wurden. Eine helle Arbeitsatmosphäre wirkt sich bekanntlich konzentrationsfördernd aus.
Wer sein Dachgeschoss ausbauen oder seinen Spitzboden bewohnbar machen möchte, muss sich je nach Bundesland an unterschiedliche Vorgaben halten. Sprechen Sie Ihre Pläne frühzeitig mit dem örtlichen Bauamt ab und ziehen Sie am besten auch einen Energieberater hinzu.
Das Homeoffice kann auch im Keller funktionieren
Unter bestimmten Umständen können Sie auch im Keller ein gut nutzbares Arbeitszimmer einrichten. Hier müssen Eigentümer allerdings oft mehr Aufwand betreiben, um für eine gute Beleuchtung und Belüftung zu sorgen und durch Dämmung ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Ein Kellerraum hat gegenüber dem Dachgeschoss den großen Vorteil, dass er keine Schrägen besitzt und Sie viel Wandfläche für Schränke oder Regale zur Verfügung haben.
Wenn Sie in Ihrem Keller ein Arbeitszimmer einrichten wollen, sollten Sie auch unbedingt das Thema Feuchtigkeit im Griff haben, damit Schimmelpilze keine Chance haben. Wenn der Kellerraum trocken, warm und hell genug ist, können Sie mit den Umbauarbeiten beginnen – in aller Regel auch ohne Bauantrag, denn Sie wandeln ja nur bereits vorhandenen Wohnraum um.
Welche Kosten des Arbeitszimmers kann man steuerlich absetzen?
Ihr Arbeitgeber schreibt Ihnen eine Bestätigung
Sie können die Ausgaben für Ihr Arbeitszimmer nur dann in voller Höhe steuerlich absetzen, wenn das Zimmer auch der Mittelpunkt Ihrer beruflichen Tätigkeit ist. Arbeiten Sie nur gelegentlich zu Hause, können Sie höchstens 1.250 Euro als Werbungskosten geltend machen.
Ihr Arbeitszimmer ist ein eigenständiger Raum:
Eine Arbeitsecke im Wohnzimmer zählt also nicht dazu. Ein Arbeitszimmer darf nur zu 10 Prozent privat genutzt werden. Es sollte also wirklich kein kombiniertes Zimmer sein, in dem etwa noch ein Schlafsofa oder Kindermöbel stehen.
Welche Kosten des Arbeitszimmers kann man steuerlich absetzen?
Bei Mietwohnungen können Sie die Mietkosten für die Fläche des Arbeitszimmers anteilig von der Steuer absetzen, bei Wohneigentum zählen die Finanzierungskosten sowie Grundsteuer und Abschreibung ebenfalls anteilig dazu. Weiterhin anteilig anrechenbar sind Nebenkosten wie Strom, Heizung, Wasser, Telefon und Internet sowie eventuelle Reinigungskosten. In jedem Fall zählen natürlich auch die Kosten für die Einrichtung des Arbeitszimmers dazu, also Büromöbel, Arbeitsmittel, Renovierung oder auch die Kosten für den notwendigen Umbau oder Ausbau. Es gibt zwei weitere Voraussetzungen, die für die steuerliche Absetzbarkeit erfüllt sein müssen:
Kein Platz fürs Homeoffice: Ein Umzug ist unausweichlich
Wenn weder ein Dachausbau noch ein Wohnraum im Keller für Ihr neues Arbeitszimmer infrage kommen, hilft nur noch der Umzug in eine größere Immobilie. Bei der Gelegenheit können Sie von Anfang an darauf achten, dass Ihr neues Arbeitszimmer alle wichtigen Kriterien erfüllt. Wenn Sie eine neue Immobilie in Hamburg suchen, können Sie sich auch in unserer Immobilientausch-Börse umschauen. Mit unserem Tauschkauf-Service bieten wir Ihnen eine zusätzliche Möglichkeit, sich neben dem öffentlichen Immobilienmarkt über interessante Tauschobjekte zu informieren.
Das regelt die Homeoffice-Pauschale für 2020 und 2021
Als Reaktion auf die Corona Pandemie hat die Bundesregierung die Homeoffice-Pauschale für dieses und für das vergangene Jahr eingeführt. Damit sollen auch Angestellte in den Genuss einer steuerlichen Entlastung kommen, die zu Hause arbeiten und nicht über ein festes Arbeitszimmer verfügen. Für jeden Tag im Homeoffice sind pauschal 5 Euro von der Steuer absetzbar – das gilt bislang maximal für 120 Arbeitstage.