Höhere Grunderwerbssteuer in Hamburg – aber nicht für Familien

Grunderwerbssteuer 2022

Die Grunderwerbssteuer in Hamburg sollte eigentlich laut Koalitionsvertrag nicht steigen – sie tut es ab 2023 aber wahrscheinlich doch. Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) begründet diesen Plan mit den Corona-Folgen für den Haushalt: Maßnahmen auf der Einnahmeseite seien leider unvermeidlich. Junge Familien sollen aber durch eine flexible Anwendung der Grunderwerbssteuer entlastet werden.

Hamburger Immobilienpreise steigen weiter

Der Kauf einer Immobilie wird in Hamburg künftig für die meisten Käufer wohl noch teurer: Wer eine Wohnung, ein Haus oder ein Grundstück erwerben möchte, muss ab 2023 eine höhere
Grunderwerbssteuer entrichten: Sie steigt dann von 4,5 auf 5,5 Prozent des Kaufpreises – sofern die Bürgerschaft dem Vorhaben des Senats zustimmt. Konkret bedeutet das: Wer eine
Eigentumswohnung für 500.000 Euro kauft, muss künftig 27.500 statt 22.500 Euro Grunderwerbssteuer bezahlen.

Für einige Käufer soll die Grunderwerbssteuer sinken

Unter bestimmten Voraussetzungen soll die Grunderwerbssteuer aber im Gegenzug sogar sinken, um diese Käufergruppen besonders zu entlasten: Für junge Familien (etwa 25- bis 45-Jährige mit mindestens einem Kind) soll sie ab 2023 nur noch 3,5 Prozent des Kaufpreises betragen. Dies gilt aber nur unter der Voraussetzung, dass es sich um einen Ersterwerb handelt: Es muss die bis dahin einzige gekaufte Immobilie der Familie sein und sie muss nach dem Kauf von ihr selbst genutzt werden. Dieser reduzierte Steuersatz soll dann auch für den Kauf von Erbbaurecht-Grundstücken und Sozial-Wohnungen gelten.

Eine solche Differenzierung der Grunderwerbssteuer ist neu. Im Koalitionsvertrag ist diese Neugestaltung zwar festgehalten – ob dies aber letztlich rechtskräftig wird und so umgesetzt werden kann, ist derzeit noch offen.

Grunderwerbssteuer in den meisten Bundesländern noch höher

Zur Einordnung: Mit Ausnahme von Bayern und Sachsen – dort beträgt die Grunderwerbssteuer 3,5 Prozent – liegt der Steuersatz für den Grunderwerb in den meisten Bundesländern in etwa gleichauf mit Hamburg oder ist sogar noch etwas höher. In Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen beträgt er beispielsweise 6,5 Prozent.

Mehreinnahmen fließen in energetische Gebäudesanierung

Der Hamburger Senat rechnet nach der Erhöhung der Grunderwerbssteuer mit jährlichen
Mehreinnahmen von rund 130 Millionen Euro. Ein Großteil dieses Geldes soll für die Förderung
von energetischer Sanierung bereits bestehender Gebäude verwendet werden, um die Klimaziele zu
erreichen – mit dem Rest sollen große Stadtentwicklungsprojekte wie der Grasbrook unterstützt
werden.

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