Update Oktober 2024 ▶︎ Heizungs-Tausch wird gefördert.
Ab jetzt können alle Eigentümer von Immobilien die KfW-Förderung für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen in Anspruch nehmen. Der Staat unterstützt den Einbau von klimafreundlichen Alternativen wie Wärmepumpen mit Zuschüssen. Ab sofort sind auch Vermieter von Einfamilienhäusern bzw. Mehrfamilienhäusern sowie Unternehmen und Kommunen antragsberechtigt. Die Förderbank KfW hat dies offiziell bekannt gegeben.
Mit der dritten Runde des umstrittenen Heizungsgesetzes wird die Förderung für alle vorgesehenen Gruppen geöffnet. Bisher konnten bereits private Eigentümer von selbstbewohnten Einfamilienhäusern sowie im 2. Schritt auch Wohnungseigentümergemeinschaften mit Zentralheizung die staatliche Unterstützung nutzen.
Bis zu 70 % Förderung für den Heizungsaustausch
Die Förderung beträgt mindestens 30 % für Wohn- und Geschäftsgebäude, und kann unter bestimmten Bedingungen auf bis zu 70 % steigen. Eigentümer, die ihr Eigentum selbst bewohnen und ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von bis zu 40.000 Euro haben, erhalten einen zusätzlichen Einkommensbonus von 30 %. Außerdem gibt es bis 2028 einen Geschwindigkeitsbonus von 20 % für den schnellen Austausch veralteter Heizsysteme. Ein weiterer Effizienzbonus von 5 % wird für Wärmepumpen gewährt, die natürliche Wärmequellen oder umweltfreundliche Kältemittel nutzen.
Laut neuem Heizungsgesetz müssen ab 2024 alle neu installierten Heizungen zu 65 % mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Regelung gilt zunächst für Neubauten. Bereits bestehende Heizungen dürfen weiter betrieben werden.
Heizungsförderung: Bisherige Erwartungen nicht erfüllt
Bislang wurden laut Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) etwa 93.000 Förderzusagen erteilt, einschließlich Zusatzanträgen von Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften. Trotz einer Zunahme der Förderungen seit Februar liegen die Zahlen deutlich unter den Erwartungen. Der Verkauf von Wärmepumpen ist im ersten Halbjahr 2024 um 54 % im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) führt dies auf Vorzieheffekte und höhere Zinsen zurück, erwartet jedoch eine Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte. Die Bundesregierung strebt an, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen zu installieren.
Ab wann darf keine Öl- oder Gasheizung mehr installiert werden?
In Deutschland regelt das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) die Zukunft von Öl- und Gasheizungen:
Ölheizungen:
Der Einbau neuer Ölheizungen ist ab 2026 grundsätzlich verboten. Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel wenn eine klimafreundlichere Heizalternative technisch nicht möglich oder wirtschaftlich unzumutbar ist. Bestehende Ölheizungen dürfen weiter betrieben werden, solange sie den technischen Anforderungen entsprechen und nicht älter als 30 Jahre sind
Gasheizungen:
Für Gasheizungen gelten ähnliche Regelungen. Ab 2024 dürfen neu installierte Heizungen nur noch betrieben werden, wenn sie zu mindestens 65 % mit erneuerbaren Energien versorgt werden. Das bedeutet, reine Gasheizungen ohne Ergänzung durch erneuerbare Energien können ab diesem Zeitpunkt nicht mehr neu eingebaut werden. Bestehende Gasheizungen dürfen weiterhin betrieben werden, müssen aber ab einem Alter von 30 Jahren ebenfalls ersetzt werden.
Zusammengefasst bedeutet das:
- Ab 2026 keine neuen Ölheizungen mehr.
- Ab 2024 nur noch Gasheizungen mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien-Anteil bei Neubauten in Neubaugebieten.
- Bestehende Heizungen müssen ab einem Alter von 30 Jahren ausgetauscht werden, wenn diese nicht bereits mit Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik ausgestattet ist.
Unter welchen Umständen man noch eine neue Gas- oder Ölheizung einbauen kann, kann man unter den folgenden Link der BMWK weiter nachlesen.
Wann sollte ich das Heizsystem wechseln?
Ein Wechsel des Heizsystems sollte in Betracht gezogen werden, wenn:
- die aktuelle Heizung älter als 20 Jahre ist und ineffizient arbeitet.
- in den kommenden Jahren mit hohen Wartungs- oder Reparaturkosten zu rechnen ist.
- von staatlichen Förderungen für den Umstieg auf ein klimafreundliches Heizsystem profitieren möchte.
- langfristig Energiekosten sparen und den Wert der Immobilie steigern möchten.
Je früher auf ein moderneres, energieeffizientes System umstellst, desto mehr kann man von den aktuellen Förderprogrammen und den damit verbundenen Kosteneinsparungen profitieren.
Heizungsförderung
Lesen Sie zum Thema Heizungstausch den weiteren Blog-Beitrag: Heizungs-Tausch wird gefördert
Weitere Informationen zum Thema
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) – Förderung für effiziente Gebäude
Informationen über Fördermöglichkeiten und Anträge für den Heizungstausch: BAFA – Heizen mit Erneuerbaren Energien
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – Förderprogramme
Überblick über die verschiedenen KfW-Förderprogramme für energetische Sanierungen und Heizungsmodernisierungen: KfW – Energieeffizient Sanieren
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) – Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Informationen zum aktuellen Gebäudeenergiegesetz, das die Anforderungen an Heizsysteme und energetische Sanierungen regelt: BMWK – Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Verbraucherzentrale – Ratgeber Heizungstausch
Umfangreiche Ratgeber und Checklisten für den Heizungstausch, einschließlich Kostenrechner und Planungshilfen: Verbraucherzentrale – Heizungswechsel
Welche alternativen Heizanlagen gibt es?
Eine moderne Ölheizung in Kombination mit erneuerbaren Energien leistet bereits einen Beitrag zum Umweltschutz und spart Kosten. Üblicherweise wird hier ein Brennwertkessel mit einer Solaranlage kombiniert. Die Solaranlage kann die Ölheizung bei der Warmwasserbereitung oder der Beheizung unterstützen und reduziert dadurch den Ölverbrauch um bis zu 20 Prozent. Da die Ölheizung aber nicht ganz abgeschafft wird, fällt die staatliche Förderung des Umbaus auch nicht maximal aus – die genaue Höhe steht aktuell noch nicht fest.
Sofern ein Gasanschluss vorhanden ist, kann sich auch der Umstieg auf eine Gas-Brennwertheizung für die Umwelt und den Geldbeutel lohnen. Zwar wird auch hierbei noch ein fossiler Brennstoff verbraucht, allerdings sind die Emissionen geringer als bei der Ölheizung. Ein weiterer Vorteil für Immobilienbesitzer: Die Gas-Brennwertheizung kommt ohne Kessel aus und kann platzsparend eingebaut werden. Auch eine Gasheizung lässt sich natürlich mit einer Solaranlage kombinieren.
In einer Immobilie mit sehr guter Dämmung ist auch die Wärmepumpe eine echte Alternative. Sie macht sich Umweltwärme aus Erde, Luft oder Wasser zunutze und arbeitet auf diese Weise komplett emissionsfrei. Der Einbau kann allerdings aufwändig werden, denn wer die Erdwärme oder die Wärme des Grundwassers für seine Wärmepumpe nutzen möchte, muss eine Bohrung vornehmen lassen. Hierfür müssen Hausbesitzer ab einer gewissen Tiefe eine behördliche Genehmigung einholen.
Für manche Immobilien kommt auch die Fernwärme infrage. Fernwärme fällt als Nebenprodukt von Kraftwerken an oder speist sich aus natürlich vorhandener Geothermie. Über Rohre gelangt die Fernwärme ins Haus, wo nur noch ein relativ kleines Heizsystem eingerichtet werden muss. Vor allem in Städten sind Fernwärmeanschlüsse relativ häufig bereits vorhanden. Wichtige Voraussetzung für eine Beheizung mit Fernwärme ist eine gute Dämmung des Hauses.
Eine ebenfalls besonders umweltfreundliche Alternative zur Ölheizung ist die Pelletheizung. Sie bezieht ihr Brennmittel aus einem nachwachsenden Rohstoff: Die Pellets sind in der Regel ein Recyclingprodukt aus Holzabfällen. Bei deren Verbrennung stößt sie auch viel weniger Schadstoffe aus. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ausgerechnet, dass eine Pelletheizung im Vergleich zu einer alten Ölheizung rund 89 Prozent CO2 einsparen kann. Hausbesitzer, die zuvor eine Ölheizung genutzt haben, können den ehemaligen Heizungskeller gut als Pelletlager verwenden.
Die Solaranlage kann nicht nur für die Erzeugung des Warmwassers oder zur Heizungsunterstützung genutzt werden, sondern unter Umständen auch als alleinige Heizungsanlage zum Einsatz kommen. Voraussetzung für eine Solaranlage ist eine bestimmte Größe und Ausrichtung des Daches. Auf einem nach Süden ausgerichteten Dach arbeitet die Solaranlage am effizientesten. In einem sehr gut gedämmten Passivhaus kann eine Solaranlage auch als alleiniges Heizsystem eingesetzt werden.
Welches Heizsystem passt zur Immobilie?
Unabhängig davon wie gut die Argumente für das eine oder andere Heizsystem sind, stehen Sie als Immobilienbesitzer zusätzlich vor der Frage, welche Anlage Sie überhaupt einbauen lassen können. Hierfür sollten Sie unbedingt einen Heizungsfachmann zu Rate ziehen, denn höchstwahrscheinlich stehen Ihnen nur einige der genannten Alternativen auch wirklich zur Verfügung.